In der Schwangerschaft mit meinem Sohn 2018 fiel mir auf, dass die letzten Generationen oft nur sehr kurz oder gar nicht gestillt haben und dass dadurch viele verschiedene Mythen zum Thema Stillen kursieren, die die Eltern unnötig verunsichern und es Ihnen schwer machen.
Ich traf nur wenige Menschen, die gestillt hatten und auch lange überhaupt niemanden, der sich fachlich mit dem Stillen auskannte - jemanden der eine Ausbildung zur Stillberatung hatte.
Auch hat die Industrie mit Ihren vielen und immer neueren Hilfsmittel einen großen, oft auch negativen, Einfluss auf das Stillen und die Stilldauer.
Für mich war es damals schwer zu erkennen, welche Informationen „gut“ und hilfreich waren und welche Informationen eben nicht korrekt waren.
Bereits einen Tag nach der Geburt meines Sohnes, noch im Krankenhaus, gab man mir und meinem Sohn zahlreiche Hilfsmittel, wie Brusthütchen, Schnuller und Fläschchen, die uns helfen sollten zu stillen, es aber tatsächlich stark behinderten. Eine Einführung in das Stillen oder Hilfestellungen zum Anlegen und den Stillpositionen gab es keine.
Also traf ich den Entschluss mich selbst zu informieren und arbeitete mich durch hunderte von Tipps, Tricks und Anleitungen im Internet. Ich lernte schnell auf die Quelle der Empfehlungen zu schauen und welchen Unterschied eine gute Quelle machen konnte.
Mein zweiter Sohn kam 2021 zu früh auf die Welt. Ich dachte ich wäre bestens informiert und hätte alles nötige Wissen um zu stillen, aber ich wurde eines Besseren belehrt. Es stand recht schnell nach der Geburt die Diagnose "zu kurzes Zungenband" im Raum. Auch hier war es wieder schwer fachlich richtige Informationen und unabhängige "Experten" in ihrem Gebiet zu finden, die uns ernst und sich Zeit nahmen.
Glücklicherweise fand ich eine Stillberaterin, die sich mit Zungenbändchen gut auskannte und uns mit wenigen Tipps so gut helfen konnte, dass keine Operation nötig war. Auch mein zweiter Sohn konnte so ohne Hilfsmittel und ohne weitere Probleme voll gestillt werden.
Aufgrund dieser Erfahrungen entstand bei mir über die Jahre eine große Leidenschaft für alle Themen zum Stillen und mein Traum selbst Müttern und Ihren Babys in dieser aufregenden Zeit zu helfen und eine Unterstützung zu sein.
Als sich nun die Chance eröffnete, meine Ausbildung zur Stillbegleiterin (DAIS) zu machen, ergriff ich diese natürlich sofort. 2023 habe ich meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und bin nun ausgebildete Stillbegleiterin (DAIS).
Mein absoluter Herzenswunsch ist es, dass jede Mutter vor Ort schnell fachliche Hilfe beim Stillen und allen Fragen dazu bekommt.
Stillen darf nicht schmerzhaft oder schwierig sein, es muss angenehm und einfach sein!
Und falls es das nicht ist, finden wir gemeinsam heraus woran es liegen kann und erarbeiten zusammen mögliche Lösungswege, denn für jede individuelle Situation gibt es immer verschiedene mögliche Lösungen!